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Deranged |
Original
Titel |
Besessen |
Deutscher
Titel |
Kanada
/ USA 1974 |
Land |
Bob
Clark + Jeff Gillen + Alan Ormsby |
Regisseur |
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Ein
Erzähler weiht uns in die Geschichte von Ezra Cobb ein -
die eigentlich die Geschichte des bekanntesten aller Serienmörder
- Ed Gein - ist. Ezra lebt mit seiner Mutter auf einer einsamen
Farm, da sein Vater früh verstorben ist, ist seine Mutter
seine einzige Bezugsperson. Als sie stirbt, bricht für Ezra
Cobb eine Welt zusammen, er versteht überhaupt nicht was
passiert ist. Nach der Beerdigung kümmert sich eine befreundete
Familie um ihn, das kann den langsam aufkeimenden Wahnsinn aber
auch nicht verhindern. Ezra gräbt die Leiche seiner Mutter
aus, nachdem er dabei fast entdeckt wird, bringt er sie nach
Hause und "staffiert" sie aus, als ob sie noch lebt,
als ob sie das Haus niemals verlassen hat. Diese Gesellschaft
reicht aber nicht lange aus - weitere Leichen finden den Weg
ins Haus. Da sie sie aber auch nicht das gewohnte Leben zurückbringen
können, erinnert sich Ezra an die Worte seiner Mutter, die
ihm als Kontakt Person eine alte Freundin vorgeschlagen hatte,
die nach ihrer Aussage "dick" genug ist, um treu und
vertrauenswürdig zu sein. Seine "Freunde" bestärken
ihn - er soll sich eine Frau suchen. Da Ezra es aber längst
verlernt hat ( oder auch nie gelernt hat ), zu anderen normale
Kontakte aufzubauen, tötet er die Frau. Er erzählt
sogar davon - aber niemand glaubt ihm, eine Kellnerin ist ein
weiteres Opfer, sie begleitet ihn nach Hause und merkt erst dort,
das sie in einem Gruselkabinett gelandet ist - Ezra hat die Leichen
im Haus aufgebaut und lebt mit ihnen, wie mit einer Familie,
er trägt sogar das Gesicht einer Toten als Maske. Ezra ist
es mittlerweile wohl egal ob er erwischt wird oder nicht - er
sucht sich das nächste Opfer im örtliche Laden aus
- jeder weiss das er der Letzte ist, der dort war, bevor die
Angestellte verschwand. Einige der Bewohner des Ortes, machen
sich auf zu Ezras Haus.
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Sicherlich
die beeindruckendste aller Ed Gein Verfilmungen, mit einem Hauptdarsteller
( Roberts Blossom ), der im Gegensatz zur lustlosen Neuverfilmung
( mit Steve Railsback in dieser Rolle ), mehr als überzeugen
kann. Es wird in Deranged eine Geschichte erzählt, die zwar
sehr viele Fragen offenläßt, aber das ist beim echten
Ed Gein ja auch nicht anders, vieles was durch den Ort der Geschehnisse
hätte geklärt werden können, wurden niemals aufgedeckt,
da das Haus von der empörten Dorfbevölkerung angezündet
wurde - vieles was zur Klärung beigetragen hätte, wurde
vernichtet - aber sehr groß war das Interesse wohl sowieso
nicht - Ed Gein wurde weggeschlossen und damit war die Sache
eben erledigt ( geändert hätte es zwar nichts mehr,
für die Hinterbliebenen wäre es aber wichtig gewesen,
wen er denn nun wirklich getötet hat - offiziell konnten
ihm "nur" zwei Morde nachgewiesen werden ). Im Film
wird vieles zwar nur angedeutet - das Haus sieht relativ normal
aus ( bis auf die Leichen und einige andere Utensilien ), aber
der Wahnsinn der Taten wird sehr überzeugend dargestellt
und nicht beschönigt oder verharmlost, wie das ja leider
bei Serienkiller Filmen üblich ist - übrigens ein Punkt
der den Film auszeichnet - keine "Heldenverehrung",
wie es sich ja manchmal bei bekannten, realen Mördern vorkommt
- kein Mitleid mit dem Täter, sondern eine Schilderung von
furchtbaren Ereignissen. Die gezeigten Gewalttaten halten sich
vom graphisch gezeigten ziemlich zurück und das ist auch
gut so - das würde den Film nur zu einem weiteren überflüssigen
Spektakel machen und davon gibt es mehr als genug. Für den
geneigten Fan, eine klare Empfehlung - ein kleines Meisterwerk.
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