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Liebesbriefe
einer portugiesischen Nonne |
Original
Titel |
Liebesbriefe
einer portugiesischen Nonne |
Deutscher
Titel |
Deutschland
- Schweiz 1976 |
Land |
Jess
Franco |
Regisseur |
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Die
junge Maria Rosalea ist ja eigentlich ein züchtiges Mädchen
- leider hat sie das Pech das sie von ihrem Verehrer ziemlich
bedrängt wird. Das sieht Pater Vicente und obwohl der eigentlich
weiss, das Maria daran keine schuld trägt, beschliesst er
sie in (s)ein Kloster zu verfrachten. Marias Mutter ist mit vielen
Lügen und Einschüchterungen relativ schnell überredet.
Im Kloster wird sie von der Mutter Oberin Alma auf ihre Jungfräulichkeit
untersucht, diese Untersuchung sieht allerdings doch eher nach
einer Befriedigung für die Oberin aus, als nach einer halbwegs
ernst gemeinten Untersuchung aus. Als nächstes muß Maria
bei Pater Vicente die Beichte ablegen - der bohrt solange nach,
bis etwas für ihn interessantes dabei herauskommt und schon
bei diesen sexuellen Andeutungen kann er sich kaum beherrschen
- um es deutlich zu sagen - ihm "geht schwer einer ab!" Es
sieht alles danach aus, das Maria in einer wahren Hölle
gelandet ist - es herrschen Unzucht und Zügellosigkeit im
Kloster und auch die anderen Nonnen verhalten sich nicht so wie
man das von Dienerinnen Gottes erwarten sollte. Maria schreibt
einen Brief an ihre Mutter und berichtet ihr über das Treiben
im Kloster und das merkwürdige Verhältnis von Oberin
und Pater - der Brief wird abgefangen und es wird alles noch
schlimmer, sie wird eingesperrt und von Pater Vicente aufs schwerste "bedrängt".
Danach muß sie an einer Schwarzen Messe teilnehmen und
wird vom Teufel ( Herbert Fux ) "genommen". Maria ist
am Ende und flieht in den nächsten Ort - auch dort glaubt
man ihr nicht und sie landet wieder hinter den Klostermauern.
Sie kommt vor ein Inquisitionsgericht - ausserdem wird sie von
Pater Vicente und der Oberin schwer gefoltert - Maria unterschreibt
ein Geständnis und ihr Schicksal scheint besiegelt zu sein.
In ihrer Verzweiflung beschliesst sie einen letzten Brief zu
schreiben und zwar an den Herrgott persönlich - seinen Empfänger
erreicht der Brief zwar nicht, aber trotzdem bekommt Maria Hilfe.
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Ein
wunderbar trashiger Nonnenfilm, der mit ausgezeichneten Darstellern
glänzen kann - William Berger, der Co-Star vieler Italo
Western, als lüsterner Pater - Herbert Fux als Teufel -
einfach "göttlich" und auch die Darstellerin der
Maria, Susan Hemingway, können voll überzeugen und
machen den Film zu einem der Schönsten in diesem Subgenre,
das ja eigentlich eher unbekannt oder ungeliebt ist. Die ernsthafte
Thematik wird natürlich nichtmal annähend so behandelt
- hier stehen Trash bzw. Sleaze im Vordergrund, zeitgeschichtliche
Hintergründe gibt es kaum und wenn doch sind sie so verwurstet,
das man kaum noch erkennt wann und wo der Film überhaupt
spielt. Es wird allerdings nicht zuviel von den Bereichen, die
andere Nonnenfilme auszeichnet, eingebracht - sprich die Gewalttätigkeiten
halten sich in Grenzen und sind mit Filmen wie Flavia, Leidensweg
einer Nonne oder Die Nonnen von Clichy, kaum vergleichbar. Die
Ausschweifungen hinter den Klostermauern halten sich ebenfalls
in Grenzen und es gibt tatsächlich soetwas wie eine durchgehende
Handlung, die den Film interessant macht und nie langweilig werden
lässt. Für mich genau der richtige Mittelweg und der
Schönste aller Nonnenfilme. Ein bißchen vordergründige
Sensationsgeilheit ist hier natürlich dabei - der Grundgedanke
( fast ) aller Nonnenfilme ( jedenfalls die im Trash- bzw. Sleazebereich
), ist ja immer noch, das hinter Klostermauern grundsätzlich
eine Orgie nach der anderen abläuft, das wird man wohl in
( fast )jeden Film dieser Art finden. Liebesbriefe einer portugiesischen
Nonne hebt sich davon aber doch ab und das macht ihn wirklich
sehenswert - klare Empfehlung.
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