Murder-Set-Pieces Original Titel
- Deutscher Titel
USA 2004 Land
Nick Palumbo Regisseur

Warum ausgerechnet diesen Film? Weil er als in Deutschland nicht verbreiteter Beitrag zum Horror Genre die beste Möglichkeit bietet, auf die momentane Entwicklung in diesem Bereich einzugehen und diese ist nicht immer schön anzusehen.
Die Inhaltsangabe fällt dann auch etwas kürzer bzw. weniger detailreich aus, nicht weil ich so schreibfaul geworden bin, obwohl das auch passen würde, sondern weil ich auf den Inhalt nicht so genau eingehen möchte - so viel Aufmerksamkeit hat Murder-Set-Pieces einfach nicht verdient.
Auf Spoiler wird keine Rücksicht genommen, eine wirkliche Handlung kann man sowieso nicht erkennen.
Der Film beginnt mit dem altbekannten Wandspruch von Jack the Ripper - eine Wiederholung erübrige ich mir hier mal, danach Bilder vom brennenden World Trade Center - falls Nick Palumbo beabsichtigt hatte den Film geschmacklos zu beginnen, er hat es geschafft.
Zum Inhalt:
Ein deutschstämmiger Photograph in Las Vegas, Nevada - der Mann hat eines seiner Opfer zu Tode gefoltert und hat jetzt nichts besseres zu tun, als zu fragen "Sag mir was du fühlst" - übrigens stellt er diese Frage auch auf der US DVD in deutsch.
Der Mann holt die Tochter seiner Freundin ab, danach die Freundin - die Tochter mißtraut dem Mann. Der verweilt in einer Welt voller blutigster Mordtaten, von denen man nie genau weiss ob sie gerade geschehen sind oder in der Vergangenheit liegen, vielleicht sind einige auch nur Einbildung.
Zwischendurch Erinnerungen an seine Kindheit.
Die Tochter entdeckt seine heimliche Leidenschaft - Deutschlands nationalsozialistische Vergangenheit (meine Herren, ist das PLATT, fällt den Amerikanern nicht mal was neues ein!).
Der Photograph gabelt eine Dame im nächtlichen Vegas auf, er photographiert sie, danach sehen wir zum ersten mal seinen Folterkeller, Rückblenden folgen.
Weitere Morde geschehen. Er trifft einen us_neo_Nazi, besorgt sich eine Waffe und landet wieder in der Welt der Hookers. Er drückt sich mit der einzigen Sprache aus derer er mächtig ist - hemmungslose Gewalt - Folter, Mord, Zerstückelung, Kannibalismus.
Rückblenden - ein Kindheitstrauma (sehr originell!)
Während eines Überfalls auf eine Videothek kann er seine Waffe ausprobieren.
Folter, Mord, Gewalt und immer neue Grausamkeiten - der Mann kennt keine Grenzen (der Regisseur offensichtlich auch nicht und er ist noch lange nicht fertig).
Der Killer tötet die minderjährige Freundin, der Tochter seiner Lebenspartnerin auf bestialische Art und Weise. Danach laufen Reden aus Deutschlands dunkelsten Zeiten über seinen TV Bildschirm. (Wer ist hier eigentlich der Verrückte, der Protagonist oder der Regisseur?)
Rückblenden.
Nachdem er sein nächstes Opfer getötet hat, nimmt er dessen Kind auf die Arme, das Kind ist danach blutverschmiert (sicherlich der stärkste Kritikpunkt an diesem "Film" - sehr viel weiter kann man nicht mehr übers Ziel hinausschießen).
Bei seiner nächsten Tat wird der Mann von der Tochter seiner Freundin überrascht, sie flüchtet und gerät in das Labyrinth des Killers, sie entkommt schwer gezeichnet ... der Killer aber auch.

Tabubrechend sollte es werden, ist er auch geworden und schlecht noch dazu. Das Nick Palumbo hier wohl zeigen wollte wie American Psycho hätte aussehen können, ist ziemlich klar und deutlich.
Unterstützung fand sein Label Fright Flix Productions nicht nur von einer Horde mieser Schauspieler, sondern auch von "Regisseur" Fred Vogel und seinem FX Team (Toe Tag Pictures), die sich ja schon mit den grauenhaften August Underground und August Underground Mordum "hervorgetan" haben.
Eine wirkliche Handlung hat Murder-Set-Pieces nicht zu bieten, wobei man der Fairness halber sagen muß, das manche Leute das jedem Slasher absprechen.
Palumbo möchte uns gerne schockieren, schafft das leider auf relativ professionelle Art und Weise, man muß ja nicht immer jede Schandtat zeigen, auch das was teilweise im Off passiert und nur angedeutet wird kann des öfteren den Zuschauer mehr beeinflussen, als jedes nur erdenkliche Blutbad - Palumbo muß man hier einiges Geschick bescheinigen ... schlecht bleibt der Film trotzdem, schon alleine weil es in mancher Szene einfach zu weit geht, Morde an Kindern und mit Blut beschmierte Kleinkinder haben nun wirklich nichts in einem Film zu suchen, irgendwo muß eine Grenze gezogen werden, nicht nur weil so etwas überflüssig für einen Film ist, sondern auch für die beteiligten Akteure nicht akzeptabel. Nick Palumbo hat die Szene mit dem blutverschmierten Kind damit gerechtfertigt, das ja die Eltern des Kindes beim Dreh anwesend waren - ich glaube dazu muß man nun wirklich nichts mehr sagen.
Im Nachspann bedankt sich Palumbo bei einigen Horrorfilmgrößen, warum eigentlich? ... gelernt hat er nichts von ihnen und außerdem was soll diese Nazithematik, die sich durch den ganzen Film zieht und die Erwähnung von einigen Personen aus der NS Vergangenheit (ebenfalls im Nachspann) ist sowas von daneben, da fehlen mir die Worte.
Fazit: Man könnte meinen das selbst ein so tabubrechender Film noch etwas für abgehärtete Freaks ist - dem ist nicht so - die "Gorehounds" dürften enttäuscht sein, für sie wird zuviel angedeutet und die Filmfans der "normalen" Sorte werden wohl kaum Verständnis für diesen Film aufbringen.
Gastauftritte von Tony Todd (der Candyman, hier als Videotheken Angestellter) und Gunnar Hansen (Leatherface, hier als us_neo_Nazi) sollte man nicht überbewerten - die Frage warum sie sich für diesen Film hergeben ist klar - nur weil beide im Horrorgenre bekannt und zu Hause sind, heißt das nicht, das sie nicht jeden noch so miesen Job annehmen müßten - das haben sie mit Murder Set Pieces getan - Geld stinkt nunmal nicht, obwohl es manchmal hilfreich wäre.
Sicherlich ist der Schmusekurs im Horrorfilm vorbei und das gilt nicht nur für den amerikanischen Film. Ich würde aber nicht zuviel hineindeuten, die Vergleiche mit der Post-Vietnam Ära und den danach entstandenen desillusionierten Filmen wie z.B. Texas Chainsaw Massacre (obwohl der Vietnam Krieg da ja eigentlich noch nicht vorbei war), bietet sich hier zwar an, aber ich halte das eher für eine "normale" bzw. "überfällige" Entwicklung - immer nur "heile Welt" kann im Film niemand ertragen. Das gerade der Horrorfilm momentan so stark an ein "Schlachthaus" erinnert, hört auch wieder auf und das wird genauso schnell geschehen wie es angefangen hat (hoffentlich).
Wer kann Filme wie Murder-Set-Pieces, August Underground, August Underground Mordum, Hostel, Saw usw. schon auf Dauer ertragen.
Noch ein kurzes Wort zum Abschluß:
Der Film beginnt mit dem Antisemitischen Wandspruch, der Jack the Ripper zugeordnet wird (und den werde ich auch an dieser Stelle nicht zitieren), es folgt ein vom Nationalsozialismus begeisterter Hauptdarsteller, der sich in der us_neo_Nazi Szene zu Hause fühlt. Der Film wird angereichert mit Ausschnitten der bekannten NS Propaganda, die Handlung reiht sich dann in das ein, was man als eine moderne Version von "Brot und Spiele" bezeichnen könnte. Im Nachspann folgt dann eine Art von Danksagung bzw. Erwähnung einiger NS Größen --> was kann man daraus folgern oder deutlich gesagt über die Hauptbeteiligten sagen? ... urteilt selbst! ... ich hätte dafür eine Bezeichnung, werde aber tunlichst vermeiden diese zu benutzen!!

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