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Seeds
/ Seeds of Sin |
Original
Titel |
- |
Deutscher
Titel |
USA
1968 |
Land |
Andy
Milligan |
Regisseur |
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Der
Film beginnt mit einer unansehnlichen, völlig überflüssigen
und unmotivierten Sexszene. Das hat zwar mit der Handlung nichts
zu tun, aber so fangen schlechte Filme halt an - zumindest bei
Andy Milligan ... obwohl ... das ist eigentlich gar nicht seine
Schuld, aber dazu später mehr - ich meine zur Erklärung,
die überflüssigen Sexszenen gibt es noch zur Genüge.
Familienpatriarchin Claris Manning herrscht über ihre Sippschaft,
die sie gerne aufs übelste beschimpft, wie ein Diktator - das sie
an den Rollstuhl gefesselt ist macht ihr schwer zu schaffen und das sie
säuft wie ein Loch, macht sie kaum erträglicher.
Die Familie wartet eigentlich nur darauf, das der Hausdrachen endlich den
Löffel reicht, die Zeit vertreibt man sich mit dem "jeder machts
mit jedem Spielchen" - als Claris einen Schwächeanfall erleidet
und stürzt, wird der Hausarzt Dr.Kram gerufen, der Muttchen wieder
zusammen flickt.
Tochter Carol nutzt die Zeit um ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen
- nach einem ausgiebigen Bad sich unter der Zuhilfenahme von Bodybuilding
Magazinen einen ... ähhh, runterzuholen - tut nicht weh, schadet niemanden,
macht Freude ... also was solls ... in dieser Familie fällt sowieso
nichts mehr auf, auch nicht das sie eigentlich hinter ihrem Bruder Michael
her ist ... Zustände wie im alten Rom halt. Sie wird dabei von ihrer
Mutter gestört - nicht in flagranti - es kommt zwar nicht zum üblichen
Streit, aber Claris eröffnet ihr das sie genau weiss was in ihrem
Haus so vorgeht - und zwar alles - deutliche Worte die man deuten kann
wie man will.
In der Zwischenzeit plant man an allen Ecken und Enden die Mutter zu beseitigen
- einen wichtigen Part soll dabei Dr.Kram übernehmen - Ärzte
haben halt auch tödliche Medikamente - aber die haben ihren Preis.
Es kommt zum großen Weihnachtsfamilientreffen. Stellen wir die Sippschaft
erstmal vor:
Claris Manning hatten wir ja schon, die Mutter, das Familienoberhaupt herrscht
mit eiserner Hand, hartem Herz und weicher Leber über ihren Clan.
Carol, die jüngste, nymphomane Tochter ist schwerst hinter ihrem Bruder
Michael her.
Michael, ein frauenfeindlicher Geschäftsmann, der seine Frau nur wegen
einer Scheinschwangerschaft heiraten mußte.
Susan - Michaels Frau - sie versucht ihren Mann mit aller Gewalt an sich
zu binden.
Margaret - die älteste Tochter, die es gerne "auf die harte Tour" hat
und es mit dem örtlichen Honk Jonathan treibt und mit jedem anderen
der eine "Brechstange" in der Hose hat.
Matthew - der Geistliche der Familie, der vor Jahren den jüngsten
Sohn der Familie - Buster - mißbraucht hat.
Buster - von Matthew geschändet und jetzt als Schüler und Militärkadett
hinter jeder Kameradenhose her, die nicht schnell genug auf dem Baum ist
- schwerst gestört, selbstmordgefährdet.
Jessica und Peter - die Hausdiener - sie wollen Claris Manning töten
um an ihr Erbe zu kommen - das wollen aber auch alle anderen.
DAS meinte ich mit Zustände wie im alten Rom!
Das Familientreffen komplettiert sich langsam und bei so viel Gesocks verliert
selbst Claris den Überblick, außerdem ist sie wieder einmal
sturzbetrunken und pöbelt wie ein Kesselflicker - es kommt zum Streit
mit Margaret.
Erstes Opfer dieser mysteriösen Sippe wird Michaels Geliebte - sehr
aktiv der Mann, vor allem wenn man bedenkt das er ja eigentlich frauenfeindlich
ist - sie wird in der Badewanne durch einen Stromschlag "gegrillt".
Als dann auch noch Susan ausrastet - nach einer Auseinandersetzung mit
Claris und danach mit Michael - begeht sie Selbstmord (nach dem - versuchten
- Sex natürlich, streckt den Film).
Margaret macht derweil das selbe wie die meisten Familienmitglieder - zumindest
die die ihn noch ... äh ... hochbekommen oder was auch immer und wenn
man das nicht tut, schmiedet man böse Pläne.
Mutter Manning legt sich währenddessen mit Buster an und treibt ihn
fast in den Wahnsinn. Es dauert nicht lange und der hat einen Strick in
der Hand, besser gesagt eine Glasscherbe.
Jessica und Peter, die Bediensteten, werden Opfer eines Giftcocktails.
Bei Bruder Michael und Schwester Carol "läuft" es dann auch
etwas "besser" - in dieser Familie ist halt alles möglich.
Es kommt zum nächsten Verbrechen - nach einem Stößchen
mit Jonathan, will Margaret sich das Gesicht und die Haare waschen - nein
... nicht deswegen - leider bekommt sie dabei eine Portion Säure ab
und stirbt elendig. Jonathan geht es kaum besser, er bekommt "Kopfschmerzen".
Die totale Katastrophe bahnt sich an.
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Aus
dem Film hätte etwas werden können, auf der DVD von
Something Weird Video befindet sich ein Rohschnitt, noch unter
dem Titel Seeds, der zeigt was Andy Milligan vor hatte, ein kleines
aber feines Familienmassaker, aus dem aus Vermarktungsgründen
eine Sexposse geworden ist.
Die andauernd in den Film hereingeschnittenen Szenen mit Darstellern die
man nur in diesen Teilen des Films sieht und ansonsten nie wieder, nerven
nur noch. War Seeds noch ein Film den man halbwegs verfolgen konnte, wurde
mit Seeds of Sin das Ganze zu einer überflüssigen "Trailershow",
außerdem wurden auch Handlungsteile in Seeds of Sin weggelassen und
zwar Matthews Tod - halb Mord, halb Selbstmord - und der Schluß wurde
gekürzt.
Insgesamt bleibt hier nur die Rolle der Claris Manning erwähnenswert
- eine herrlich schräge Person, die aber leider nicht ausreicht um
aus diesem Geschnipsel einen Film zu machen.
Andy Milligan hat sicherlich nie "großes" Kino gemacht
und wollte das auch gar nicht, die Fangemeinde die er sich erarbeitet hat,
war dann auch sehr genügsam - für unbedarfte Zuschauer stellt
sich so etwas wie ein Schock ein. Es stimmt zwar das auch miese Filme unterhalten
können, es bleibt aber immer der Nachteil, das man auch diese bezahlen
muß - da man den Film kaum in der nächsten Videothek finden
wird, bleibt nur der DVD Kauf und der "könnte" einem schnell
leid tun.
Eine Empfehlung gibt es hier natürlich nicht - selbst wenn man noch
etwas findet was den Kauf rechtfertigt - es gibt noch so viel schöneres
zu entdecken und da ist das Geld besser angelegt.
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