Sin in the Suburbs Original Titel
- Deutscher Titel
USA 1964 Land
Joseph W. Sarno Regisseur

Das Leben in einem amerikanischen Vorort könnte so schön sein - Geraldine Lewis lebt mit ihrem Mann Scott und ihrer Tochter Kathy in einem schmucken kleinen Haus - nach dem man das morgendliche Frühstück beendet hat, beginnt für Geraldine der tägliche Trott und die große Langeweile. Scott verbringt seine Zeit lieber im Büro und Tochter Kathy entdeckt in ihrer Schule langsam, das es noch wesentlich interessanteres als Vokabeln lernen gibt.
Eine von Geraldines Nachbarinnen - Lisa Francis - geht es mit ihrem Mann Henry auch nicht viel besser. Außerdem treibt noch die nymphomane Yvette Talman ihr Unwesen in dieser merkwürdigen Nachbarschaft, ständig begleitet/begattet von ihrem Bruder Louis (außer sie knattert sich gerade durch die umliegende Männlichkeit).
Geraldine und Lisa knüpfen - unabhängig voneinander - erste Kontakte, Geraldine angelt sich den ersten jüngeren Mann der an ihrer Tür steht und Lisa schnappt sich einen der Bauarbeiter vor ihrer Haustür.
Geraldine findet schnell Gefallen am schnellen Sex mit beinahe Unbekannten - die erste Vierer-Party ist schnell organisiert. Kathy hat derweil andere Probleme, sie möchte ja gerne, aber Sitte und Anstand siegen ... das gefällt ihrem männlichen Gegenüber natürlich weniger und das Erlebnis wird eher unfreundlich. Kathy macht sich völlig durcheinander auf den Weg nach Hause und überrascht ihrer Mutter beim interaktiven Beisam(m)ens(r)ein.
In ihrer Verzweiflung gerät sie an eine sehr, ... wirklich sehr, freundliche Nachbarin (Yvette Talman).
Lisa Francis streitet sich mal wieder mit ihrem Mann und flüchtet sich zu einem ersten - konspirativen - Treffen mit Geraldine und Kathy Lewis, als dann auch noch eine Nachricht von Yvette Talmans Bruder Louis eintrifft, beschließt man eine lose Zusammenarbeit, die da bedeutet, die Veranstaltung von Parties wird geplant, spezielle Parties natürlich.
Kathy besucht in der Zwischenzeit Yvette Talman und nachdem sie sich ihr etwas nährt und den ersten Schritt wagt, bekommt sie von ihr eine 1A Mandeluntersuchung (natürlich hinter vorgehaltener Hand!, das ist ein amerikanischer Film!), was hier wohl auch von ihr beabsichtigt war - als Geraldine davon erfährt ist sie wenig begeistert, schon das Verhältnis zu einem ihrer Mitschüler, wäre für sie eine Katastrophe ... aber Yvette Talman!
Es folgt die erste Party, zwar sind die Gäste hübsch satanisch verkleidet bzw. unkenntlich gemacht, aber trotzdem bleibt die ganze Geschichte eher harmlos. Natürlich bleibt das nicht so, die Ausschweifungen arten langsam aus ... irgendwie sind Ausschweifungen ja sowieso ausartend, sonst würde man sie ja nicht Ausschweifungen nennen - Sorry, werde ausschweifend.
Das Familienleben der Beteiligten wird langsam durcheinander gewürfelt - Lisa Francis greift zur Flasche - die Familie Lewis schwankt zwischen Kathys Dickschädel und Geraldines Unentschlossenheit.
Bei der nächsten Party überstürzen sich die Ereignisse.

Joe Sarno versteht es wie immer hervorragend das amerikanische Kleinstadt / Vorstadt Leben vorzuführen, natürlich ist nicht alles so wie man es gerne hinter verschlossenen Türen hätte, aber die Vorstellungskraft gewinnt hier klar. Auch heute noch ein beliebtes Thema, auch in amerikanischen Großproduktionen.
Der Film ist atmosphärisch sehr schön in Szene gesetzt und wird durch glänzend aufgelegte Akteure ergänzt - allem voran Audrey (Olga) Campbell als Geraldine Lewis und Dyanne (Ilsa) Thorne als Yvette Talman. Das gilt allerdings auch für alle andere Beteiligten und das hat man wirklich selten bei doch eher kleinen Produktionen dieser Art.
Die gezeigte nackten Tatsachen sind zwar mehr als zahm, aber das hat der Film auch nicht unbedingt nötig, auch ohne explizite Szenen, bleibt ein kleines, geiles Stückchen Film, das von der ersten bis zur letzten Minute unterhält.
Wir bekommen natürlich keinen tiefen Einblick in die wirklichen Geschehnisse, sondern eine Anspielung auf das beliebte - was wäre wenn, was macht mein Nachbar gerade und vor allem auf die eigene Phantasie und wie schnell sie mit einem durchgehen kann, wenn man meint etwas zu wissen (das was sich hinter verschlossenen Türen abspielen könnte) und natürlich die Frage aller Fragen, wenn da hinter diesen verschlossenen Türen schon Schweinkram stattfindet ... warum zum Teufel bin ich schon wieder nicht eingeladen! - Klare Empfehlung!

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