Singapore Sling Original Titel
- Deutscher Titel
Griechenland 1990 Land
Nikos Nikolaidis Regisseur

Eine regnerische Nacht, ein dunkler Ort, anscheinend in subtropischen Gefilden - es spielt sich merkwürdiges ab.
Zwei Frauen graben, obwohl sie Regenbekleidung anhaben, sind sie denkbar ungünstig ausgerüstet - die Grabung lag wohl nicht in ihrem ursprünglichen Absichten.
Ein Mann beobachtet die Frauen, verwundet und vom Leben gezeichnet, auf der Suche nach einer Frau - Laura, ermordet? nicht wirklich existent? - hat er mit dem Leben abgeschlossen, anscheinend hat er das aber schon länger - in das Geschehen eingreifen will und kann er nicht.
Die Frauen ziehen einen Körper aus dem Gebüsch und begraben ihn - ein ermordeter Bediensteter des Hauses.
Die Tochter des Hauses beginnt zu erzählen, ihre Schilderungen sind wirr und in keiner Weise aufschlußreich - wer ist sie wirklich? - handelt es sich um die gesuchte Laura? ... ist sie wirklich die Tochter der älteren Frau - die sexuellen Aktivitäten die dann in Rückblenden geschildert werden, sind dann alles andere als normal, da sie sich zwischen Mutter und Tochter abspielen und das im höchsten Maße verstörend.
... weitere Rückblenden: Ein Mord geschieht, das Opfer wird ausgeweidet und die Innereien werden von Mutter und Tochter verspeist, was ihre Erregung um ein vielfaches steigert.
Die Tochter wurde anscheinend von ihrem Vater mißbraucht, in ihren Rückblenden sieht man den Vater nur als bandagiertes, mumienähnliches Wesen - die Tochter erzählt weiter ... erregt ...
Der Detektiv, auf der Suche nach Laura, erreicht das Haus, für die Frauen nicht mehr als ein sehr willkommenes Spielzeug - die Tochter steigert sich in ihren nächsten Rausch, mit einer Pistole bewaffnet, obwohl der Mann sowieso hilflos ist.
Beide Frauen treiben ein böses Spiel mit dem Mann, das nur einen Zweck verfolgt, ihre sexuelle Erregung zu steigern.
Der Mann ist in der Zwischenzeit wach, aber an ein Bett gefesselt, die Tochter erbricht sich auf sein Gesicht, als sie ihn quasi vergewaltigt.
Der Mann hat aber noch ganz andere Folter zu überstehen - auf ihrem Höhepunkt setzen die Frauen ihn unter Strom, um ihn dabei zu besteigen. Ihre Erregung steigert sich, sie urinieren auf sein Gesicht und ficken ihn fast zu Tode.
Beim anschließenden Gelage ist von dem Mann nur noch ein Schatten seiner selbst übrig.
Der Detektiv betrachtet ein Bild ... Laura? ... ist Laura im Haus, war sie jemals im Haus, ist sie es noch immer - die jüngere Frau die jetzt auftaucht ist vielleicht die Tochter des Hauses, vielleicht aber auch das "Realste" von Laura was Singapore Sling je sehen wird.
Die Spielchen der beiden Frauen gehen weiter, aber es hat sich etwas geändert, dem Mann wird, scheinbar, eine Wahl gelassen - warum scheinbar? Seine Möglichkeiten sich zu wehren sind mittlerweile so begrenzt, das eine echte Alternative beinahe ausscheidet.
Aus dem Duo ist ein Trio geworden - die Mutter foltert die Tochter, der Mann ergibt sich in sein Schicksal, das von besessen zu abhängig und wieder in eine fast lethargische Besessenheit wechselt.
Ab jetzt spielt die Pistole der Frauen eine entscheidende Rolle im Haus, sie wechselt des öfteren den Besitzer.
Als die Szenerie wieder zum Anfang wechselt (scheinbar), bricht der zeitliche Rahmen total zusammen - aber der Anfang ist für die Tochter nur ein Neubeginn, mit Singapore Sling in der Rolle der Mutter - in jeder Hinsicht!
Für die Beteiligten endet dieses "Spiel" dramatisch, aber erlösend.

Kunst liegt im Auge des Betrachters, Kunst kann man nicht "Falsch Verstehen" - kann man nicht "Falsch Interpretieren" - ob das immer stimmt möchte ich hier nicht erörtern, für mich ist Singapore Sling Kunst, weil ich sie so verstehe, so schätze und so sehen möchte, also einfach nur die Gedanken anregend oder auch abregend.
Ich habe bei meiner Filmvorstellung einige Teile vielleicht nicht so genau beschrieben, wie sie es verdient hätten, da es aber jeder anders sehen mag, möchte ich hier nicht zuviel in manche Teile hineindeuten, da muß jeder selber durch - das ist bei diesem Film ein sehr schönes Erlebnis, vorallem wenn man ihn, wie ich, zum erstem mal erlebt - es gibt noch Filme die einen beeindrucken können und das ist beruhigend.
Inspiriert durch den Film Noir Klassiker "Laura" von Otto Preminger, zieht Singapore Sling das Grundgerüst von Laura nach und verlässt es dann auch schnell wieder - was wie ein Film der amerikanischen "Schwarzen Serie" anfängt, entblößt sich dann schnell, durch einige Eigenartigkeiten, als eigenständiges Produkt.
Die Atmosphäre am Anfang zeigt einen Film der die Klassiker nachahmt, der Detektiv, der auf der letzen Seite des Telefonbuchs zu finden ist und den niemand freiwillig seinen "Schnüffler" nennen möchte, mit Problemen belastet, die sich nicht wirklich lösen lassen, der dem Publikum erzählt, aber nicht wirklich redet (auch andere Charaktere "reden" hier zum Publikum) - und immer wieder die Suche nach etwas ... suchen nach was, nur nach Laura?
Schon nach wenigen Minuten sieht der Film aus wie ein Farbfilm, den man auf schwarz/weiss gestellt hat - das liegt nicht nur am verwendeten Filmmaterial, sondern ist meiner Meinung nach beabsichtigt und führt einen in die Realität des Betrachters zurück, was gut ist, denn was folgt trifft den Zuschauer unerwartet und schockierend.
Kein Anhänger des "Film Noir" erwartet diese ... man kann es nur Perversitäten nennen. Sie zeichnen den Film vielleicht nicht aus, verstärken aber die Charaktere um ein vielfaches und machen den manchmal etwas wirren Ablauf vergessen - Rückblenden, zeitliche Abläufe die man nicht 100prozentig verfolgen kann und dazu noch die Frage nach Laura, die auch hier nicht genau zu klären ist (soll sie wohl auch nicht) - der Film ist ein "neues" anschauen von Filmen und wird mit Sicherheit nicht jedem zusagen und damit meine ich nicht, das es nicht allem behagen mag, das gefoltert wird, das auf Gesichter gekotzt wird, das auf Gesichter uriniert wird, sondern das die Handlung nicht so klar ist, wie man das gewohnt ist - nicht vorsortiert, für den Zuschauer in die richtige Schablone gepresst, sondern ... unabhängig - sich darauf einzulassen, bereitet dem Filmfan Freude und so soll es ja sein.
Eine Empfehlung möchte ich hier nicht aussprechen, dazu ist das Gezeigte zu ungewöhnlich - ich glaube mit solchen Filmen kann man sich "weiterentwickeln" - wer das möchte, sollte es versuchen, soviele Möglichkeiten gibt es da ja nicht.

Home - News - Filme - Sonstiges - Banner - Links - Kontakt - Top

NEWS
FILME
SONSTIGES
BANNER
LINKS
KONTAKT
IMPRESSUM
 
URL dieser Seite

die-ritze.com
weird-movies.com