|
Estranha
Hospedaria dos Prazeres, A -
Strange Hostel of Naked Pleasures, The |
Original
Titel |
- |
Deutscher
Titel |
Brasilien
1976 |
Land |
Jose
Mojica Marins |
Regisseur |
|
|
Eine Wiedererweckung
bringt ein menschliches Wesen hervor, es sieht aber nur aus wie
ein Mensch, es mag sein das es mal einer war - jetzt hat es Macht über
sie und ist gleichzeitig Wächter und Bote - was den Anschein
der/einer Hölle erweckt, scheint auf den zweiten Blick etwas
anderes zu sein. Ein Gruppe von Menschen, unter denen sich anscheinend
auch Priester verschiedener Religionen und Volksglauben befinden
( Makumba, Hindi usw. ) - erwecken einen im Sarg liegenden Mann(?)
zum Leben - der Mann stellt Fragen die nicht beantwortet werden
können - Ist der Tod das Ende des Lebens? Ist der Tod der
Anfang von etwas anderem - möglicherweise einem anderen
Lebens?
Die Szenerie wechselt - ein Hotelbesitzer sucht Personal, vor seinem Hotel
wartet eine Gruppe von Menschen - der Besitzer trifft seine Wahl schnell.
Da er weniger Leute als angekündigt einstellt, zieht er den Unmut
der Leute auf sich - es ändert sich nichts, seine(?) Wahl wurde getroffen.
Niemand will bleiben, alle Leute gehen fort - die, die er ausgewählt
hat, kehren aber wie in Trance zurück und werden so ein Teil des Hotels.
Die ersten Gäste treffen ein - eine Gruppe von 4 Männern, die
sich zum Kartenspiel trifft - sie werden erwartet. Die nächsten Gäste
- ein Pärchen ist schon mehr überrascht, das auch sie erwartet
werden, auf ihre Fragen bekommen sie keine Antworten und weggehen können
sie nicht, denn draußen bricht ein Sturm los - sie gehen auf ihr
Zimmer und beginnen sich zu Lieben, als gebe es nichts anderes mehr auf
der Welt. Die nächsten Gäste - wieder ein Pärchen - sind
so mit sich selbst beschäftigt, das es ihnen egal ist ob sie schon
eingetragen sind. In ihrem Zimmer angekommen merkt man das sie nur entfernt
zusammengehören - der Mann betrügt offensichtlich seine Frau
oder Freundin und hat bei dieser Dame ein Problem hinterlassen - trotz
dem Vorhaben diese Probleme zu besprechen - ist er nur noch in der Lage
ständig die Worte "Das ist dein Problem" von sich zu geben
- das Hotel hinterlässt seine ersten Spuren - Probleme gibt es hier
keine mehr nur noch Wünsche die nicht mehr ausgesprochen werden müssen.
Das Schicksal der Gäste hat sich bereits erfüllt und das ohne
das sie etwas davon ahnen.
Eine Horde Jugendlicher ist als nächstes an der Reihe - auch ihnen
wird ein Raum zugewiesen. Sie wissen zwar nicht wie sie in das Hotel gekommen
sind, auch nicht wo sie überhaupt gelandet sind - sie wissen nur das
sie sich zu einer ( letzten ) großen Feier getroffen haben.
Die ersten Gäste werden abgewiesen - eine Gruppe von 7 Leuten darf
das Hotel nicht komplett betreten - 4 müssen gehen und obwohl der
Sturm tobt, gehen sie ohne sich zu beschweren, denn es ist nicht ihr Schicksal
zu bleiben. Es gibt aber auch Gäste die anders reagieren - ein anscheinend
reicher Mann wird abgewiesen, obwohl er viel Geld bietet um zu bleiben
und er in keinem Fall wieder in den Sturm hinaus möchte. Der Hotelbesitzer
sagt ihm nur das das alles sein Problem ist - als dann auch noch ein offensichtlich
Obdachloser anstandslos aufgenommen wird - ist der Mann so erbost, das
er dem Hotelbesitzer mit Konsequenzen droht.
Die Zahl der Gäste die das Hotel betreten darf wird kleiner - ein
Bande von Verbrechern darf noch ihre Zimmer beziehen - andere werden abgewiesen.
Alle scheinen zufrieden zu sein - die Jugendliche feiern sich in einen
orgiastischen Rausch - alle anderen scheinen ihre Probleme vergessen zu
haben oder besser gesagt, sie sind noch vorhanden , aber gegenstandslos
geworden. Was ausserhalb der Welt des Hotels noch ein Problem war, ist
innerhalb nicht mehr wichtig. Es gibt nur eine Ausnahme - ein Gast versucht
sich zu töten, der Hotelbesitzer verhindert das auf seine eigene Art,
die zeigt das er wohl kein Mensch ist - mit den Worten "Du kannst
dir nichts nehmen ( sein Leben ), was dir gar nicht mehr gehört" zeigt
er das das Schicksal der Gäste sich längst erfüllt hat.
Nur die zuerst eingetroffene Frau darf noch das Hotel verlassen - es ist
noch nicht ihre Bestimmung zu bleiben. Der Hotelbesitzer hat einen Fehler
gemacht - er entschuldigt sich bei seinem Meister - aber wer ist sein Meister?
Für einige der Gäste erfüllt sich bereits ihre Bestimmung,
andere merken das etwas nicht stimmt - ihre Uhren sind stehen geblieben,
aber sind sie wirklich stehengeblieben oder ist die Zeit stehengeblieben?
Immer mehr Insekten jeder Art bevölkern das Hotel, es ist als ob die
Tore der Hölle sich aufgetan haben. Einige Gäste scheinen das
Hotel verlassen zu haben - aber man erkennt sehr schnell das diese Bilder
eigentlich nur - in Rückblenden - die realen Gründe ihres Hotelaufenthalts
zeigen - ihrem Schicksal können sie nicht entkommen und das ereilt
sie schnell und ohne Vorwarnung.
Als die letzten Gäste "gegangen" sind, zeigt der Hotelbesitzer
sein wahres Gesicht.
Am nächsten Morgen trifft der reiche Mann, der abgewiesen wurde, zusammen
mit der Polizei beim Hotel ein - es ist aber kein Hotel mehr da und er
merkt das es besser war diesen Ort zu verlassen. Nachdem er und die Polizei
den Ort verlassen haben, öffnet das "Hotel" seine Pforten
wieder.
|
|
Auch wenn Jose
Mojica Marins bei so mancher Einstellung des Films, von den Klassikern
wie Nosferatu, Psycho und anderen geklaut hat, schafft er es
doch hier einen wunderschönen, aber bitterbösen Film
abzuliefern. Die Gäste deren Schicksal sich erfüllt,
wie das jedes Menschen und denen noch einmal ein nicht ausgesprochener
Wunsch erfüllt wird, sind etwas indem man sich selber wiederfinden
kann. Jose Mojica Marins tritt hier in seiner klassischen Rolle
als Herr über Leben und Tod auf und ist obwohl das ja eigentlich
kein Coffin Joe/Ze Do Caixao Film ist, nur durch die andere Kleidung
von ihm zu unterscheiden. Wie schon Ansatzweise in Awakening
of the Beast und in Vollendung in Hallucinations of a Deranged
Mind zu sehen, ist die Frage was danach kommt und wie man dem
nicht faßbaren, nach dem Ende, entkommen kann. Das Schicksal
der Gäste spiegelt wohl auch Jose Mojica Marins selbst wieder
- denn genau wie bei seinen Gästen, gibt es keine Möglichkeit
mehr zu entkommen - es geht nur darum, sich mit dem Vorgegebenen
zu arrangieren. Wenn man nur wüßte was jedem bestimmt
ist.
Die Schauspieler treten hier vollkommen in den Hintergrund, wenn ihre Leistung
auch wie in jedem Marins Film wirklich gut ist - sind sie hier nur Mittel
zum Zweck, mehr als in jedem andern Film von Marins dreht sich hier alles
um ihn und seine Ängste und um seine Unwissenheit über sein Schicksal
- es macht aber zumindest den Eindruck, als ob er sich damit - auch durch
seine Filme - arrangiert hat.
Insgesamt ein toller, sehenswerter Film, der gar nicht mal so schwer verständlich
ist ( ich hoffe ich habe ihn richtig verstanden ) - wenn man sich ein wenig
mit Marins beschäftigt, werden die meisten Dinge doch klar.
Ob die klare Empfehlung von meiner Seite aus so viel bringt, weiss ich
allerdings nicht genau - er ist wirklich "höllisch" schwer
zu bekommen. Die wenigen Händler die ihn überhaupt gelistet haben,
können ihn meistens gar nicht liefern. Vielleicht habt ihr ja dasselbe "Glück" wie
ich - als ich mein Something Weird Video "The Strange World of Coffin
Joe" gekauft habe ( Original - versteht sich ), war zufälligerweise
eben nicht dieser Film drauf, sondern The Strange Hostel of Naked Pleasures
- Kopierwerk sei Dank! Das ich mich über die Verwechslung nicht beschwert
habe dürfte klar sein - The Strange World of Coffin Joe ist/war ja
deutlich einfacher zu bekommen.
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
|
|