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Suspiria |
Original
Titel |
Suspiria |
Deutscher
Titel |
Italien
1976 |
Land |
Dario
Argento |
Regisseur |
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Die
US Amerikanerin Suzy Bannion hat sich für ihr Studium des
Balletttanzes eine angesehene Schule in Freiburg ausgesucht.
Ihre nächtliche Ankunft in Deutschland gestaltet sich turbulent, nicht nur
von einem scheußlichen Wetter begleitet, einem mies gelaunten Taxifahrer
genervt, begegnet Suzy an der Schule einer verstörten jungen Dame, die diesen
Ort so schnell wie möglich verlassen will. Suzy selbst wird abgewiesen und
beschließt am nächsten morgen wiederzukommen. Suzy sieht wie die Frau
durch den Wald davon läuft.
Die Dame die sich gegen die Ballettschule entschieden hat, ist inzwischen in
ihrer Wohnung eingetroffen - ihre Freundin weiß nicht genau was sie von
den eher wirren Schilderungen ihrer Freundin halten soll, das was sie angeblich
gesehen hat, klingt zu phantastisch und sie schenkt ihr keinen Glauben. Als sie
das Zimmer verläßt, dauert es nicht lange und das Unheil nimmt seinen
Lauf.
Suzy trifft am nächsten Tag wieder in der Balletschule ein und wird dieses
mal freundlich empfangen - sie ist willkommen und wird erwartet. Die stellvertretende
Direktorin Madame Blanc und ihre Schulungsleiterin Miss Tanner entschuldigen
sich für die Probleme und erzählen von dem Mord an einer verwiesenen
Schülerin - Suzy berichtet der Polizei von ihrer nächtlichen Begegnung.
Da es an Vorbereitung für Suzy mangelt, wird sie bei einer Mitschülerin
einquartiert.
Suzy steht noch etwas neben den Geschehnissen und sie versucht sich mit der Situation
zu arrangieren - ihre Kolleginnen nehmen sie gerne und mit Wohlwollen auf.
Für Suzy Bannion wirkt das pompöse Haus und auch die, für sie,
ungewohnte Atmosphäre erdrückend und trotz der Freundlichkeit fühlt
sie sich nicht wohl in ihrer Haut. Sie bekommt die ermordete Schülerin Patricia
nicht aus ihrem Kopf - Was hat die ihr unbekannte mit dem erwähnten Geheimnis
gemeint? Warum ist sie geflohen?
Als Suzy ihren Unterricht beginnt, eröffnet man ihr das jetzt ein Zimmer
in der Schule für sie bereit steht - aber Suzy möchte lieber bei ihrer
Kollegin Olga bleiben. Das wird auf der einen Seite nicht gerade begrüßt,
aber ihr unerwartet starker Wille und ihre Selbstständigkeit finden auch
Anklang. Für ihre erste Ballettstunde ist Suzy zwar gewappnet, aber sie
fühlt sich schlecht - ihre Lehrerin Miss Tanner duldet keine "Verluste" -
Suzy bricht zusammen. Die diktatorische Lehrerin macht ihr das Leben nicht leicht
und auch der blinde Pianist Daniel, der den Tanz begleitet, macht eine Vertrauensbasis
nicht selbstverständlich.
Nach ihrem "Mißgeschick" kümmert man sich sorgsam um Suzy
- man scheint sich beinahe darüber zu freuen das Suzy jetzt in der Schule
bleibt - ihr Gepäck, inklusive einiger fadenscheiniger Ausreden, steht ebenfalls
schon bereit. Als quasi Entschädigung findet sie einen "heimlichen" Verehrer.
Suzy ist nicht begeistert und bereut beinahe ihren Entschluß diese Schule
gewählt zu haben. Der mißgestaltete Hausdiener ist trotz seines beängstigenden
Aussehens, fast das Einzige was Suzy mittlerweile normal vorkommt und das obwohl
die restlichen Bediensteten sie eigentlich eher mißtrauisch beäugen.
Die Ereignisse überstürzen sich als plötzlich ekelerregende Maden
von den Decken der Wohnräume fallen - als Erklärung hat man nur verdorbene
Lebensmittel zu bieten. Die Elevinnen werden in einem großen Tanzsaal gemeinsam
einquartiert - schön beieinander, schön überschaubar.
Für Suzy und ihre Mitschülerinnen beginnt eine gespenstische Nacht
- nicht nur das was sie (glauben) zu sehen, sondern vor allem was sie hören
macht ihnen Angst und warum hat das Personal so fluchtartig das Haus verlassen?
Suzys Mitschülerinnen erzählen von merkwürdigen Vorgängen
und wer ist die mysteriöse Direktorin, die sich nur Nachts zeigt und sich
momentan angeblich in Südamerika aufhält?
Am nächsten Tag kommt es zum nächsten merkwürdigen Vorgang - der
Hund des blinden Pianisten hat ein Kind gebissen, der Mann wird herausgeschmissen
- das aber nicht ohne etwas über die Vorgänge im Haus zu erwähnen,
er ist zwar blind aber hört sehr gut und das was er gehört hat sagt
er auch.
Das hätte er lieber lassen sollen - Nachts, auf einem menschenleeren Platz
von Freiburg, kommt es zu Ereignissen, die ihm das "Schweigen lehren".
Suzy stellt nach diesen Vorgängen Madame Blanc zu Rede - das Ergebnis ist
eher ernüchternd.
Suzy erfährt aber immer mehr über das mysteriöse Haus - langsam
beginnt das Interesse die Angst zu besiegen und auch ihre Mitschülerin Sandra
verrät ihr mehr über diese Schule. Dieser Verrat wird ihr zum Verhängnis
- für ihre Kolleginnen gilt sie von nun an als abgereist - Suzy ahnt das "Verschwunden" die
Sache eher trifft. Suzy wird auf Nachfragen mit Ausreden abgespeist - Sandra
hat die Schule verlassen! Das bestätigt auch ihr "Verehrer" und
Sandras Freund, den sie aufsucht. Sie erfährt mehr über das was Sandra
bereits angedeutet hatte - Hexerei - und sie erfährt etwas über Elena
Marcos. Da das "wirkliche" Geschehen im Haus sich Nachts abspielt,
nimmt Suzy all ihren Mut zusammen und beginnt das Gebäude und sein Geheimnis
zu erkunden.
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Ein
Film der mich immer wieder begeistern kann, wunderbare Bilder,
Sets
in beeindruckenden Farben - teils knallbunt, teils in fast
mystisches Licht eingehüllt, aber immer perfekt in Szene
gesetzt und perfekt von der Kamera eingefangen, Räumlichkeiten
die zwar manchmal etwas künstlich und gestellt wirken,
aber einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Jessica Harper steht als Suzy Bannion klar im Mittelpunkt und
duldet - Argento üblich
- keine zweite Hauptrolle, ist aber auch eine Idealbesetzung, von schüchtern, über
unerwartet stark bis undurchschaubar ist hier alles vertreten.
Der Film ist sicherlich mehr als Grusel- als als Horrorfilm zu verstehen, wenn
auch gerade am Anfang graphisch in Szene gesetzt (was allerdings im Verlauf
abflacht, was der Film auch sicher nicht nötig gehabt hätte).
Suspiria wird manchmal vorgeworfen das er eine ziemlich dünne Handlung
hat und das ist sicher eines seiner wenigen Probleme, eine Zusammenfassung
der Handlung könnte man mit wenig Mühe auf einer Briefmarke unterbringen
- hier überwiegt eindeutig die Atmosphäre, die ich jedem Filmfreund
nur empfehlen kann.
Suspiria ist Argentos erster Teil der unvollendeten Trilogie um die drei Mütter,
mächtige Hexen, die alle ihre ganz besonderen Vorzüge haben. Es folgte
dann noch der beinah ebenso gelungene Inferno - den dritten Teil möchte ich
dann gerne ignorieren.
Was ist nicht
schon alles über Suspiria lamentiert worden - zuerst einmal
die Farben, das Dario Argento sich bei der Auswahl der Farben
etwas gedacht hat ist ziemlich deutlich. Die Art der Geschehnisse
läßt sich schon auf die gewählten Farben übertragen
(ob nun bei den Räumlichkeiten / eher weniger oder der
Ausleuchtung / hier deutlich mehr) - ob man das nun endlos
ausdiskutieren muß sei dahingestellt - vielleicht darf
es auch mal nur "schön bzw. gelungen" sein.
Des weiteren die Frage "Wer ist Suzy denn nun wirklich?" Hier gibt
es immer wieder die Vermutung sie ist selbst eine Hexe - zugegeben, es gibt
einige Punkte die darauf hindeuten könnten, genauso können das aber
Zufälle sein (Ihre Ankunft am Flughafen, sie kommt aus New York, wo eine
der drei Mütter Zuhause ist, ihre Reaktion zum Schluß usw.). Ich
halte es da eher mit dem Unterhaltungswert eines Horrorfilms - man mag ihn
oder nicht und man deutet etwas hinein oder läßt es bleiben. Ich
möchte nicht ungnädig mit Dario Argento umgehen - einige seiner Filme,
Suspiria eingeschlossen, sind wunderbar anzusehen, aber bei einem Horrorfilm
sollte das herein deuten da aufhören wo die Unterhaltung anfängt,
also ganz am Anfang.
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