Take Me Naked Original Titel
- Deutscher Titel
USA 1966 Land
Michael Findlay + Roberta Findlay Regisseur

Für einen von der Gesellschaft Ausgestoßenen ist jeder Tag gleich - der Hauptakteur dieses Films quält sich mit Alkohol und Selbstmitleid durch sein Leben. Er wird dabei von einem Leidensgenossen begleitet, der sich selbst zum Poeten des sinnlosen Lebens gemacht hat - Lösungen gibt es keine, das Leben ist der selbe Müll, wie der den die Menschen auf der Erde hinterlassen - zu dem sie wieder werden.
Der namenlose Hauptdarsteller durchstreift sein karges Zimmer wie ein Strafgefangener, der seine Zelle "vermißt", stoppen tut er nur vor dem ständig verschlossen Fenstervorhang - obwohl er genau weiss was sich auf der anderen Seite befindet, hat er beinahe Angst durch sein Fenster zu schauen. Auf der gegenüberliegenden Seite lebt eine freizügige Dame, die nicht nur ihren Körper zur Schau stellt, sondern sich auch bei der "Bearbeitung" ihres Körpers keine Blöße gibt.
Für ihren unbekannten Zuschauer wird das Geschehen immer mehr zur Qual, er sieht mit der Zeit nur noch das was er sehen will. Die Realitäten verschwimmen so weit, das er nicht bemerkt, das die Frau der Männerwelt eher abgeneigt ist und das sie auch äußerlich nicht die Frau ist, die ihm in seinen Tag- und Nachtträumen erscheint.
Als der Mann dann urplötzlich von einem Freund geweckt wird und zum trinken animiert wird, entlädt sich seine ganze Aggression gegen diesen, als der einen Annäherungsversuch startet. Er schlägt und tritt wie von Sinnen auf den Mann ein - als das noch nicht genug ist, zertrümmert er ihm den Schädel, um danach wieder in einen tiefen Schlaf zu fallen, um von "seiner" Frau zu träumen. Eigentlich wacht er aus diesem Traum nie wieder richtig auf - die Bilder sind nur noch verschwommen, beinahe Zerrbilder - mehr im Halbschlaf als wirklich wach, steht er auf um seine Angebetete zu besuchen - in seiner besten Garderobe klingelt er an ihrer Tür und wird freundlich begrüßt, er übergibt ihr seine mitgebrachten Blumen. Er bemerkt kaum noch das er mittlerweile jeden Bezug zur Realität verloren hat und das das so gar nicht passiert. Als die Frau sich ihm hingibt, trifft beide die Realität wie ein Schlag ins Gesicht - der elegante Mann der Blumen überbringen wollte, reißt die Tür auf und hat anstatt der Blumen ein Messer in der Hand. Nachdem er die Frau mißhandelt und gequält hat, zerstört er auch den letzten Rest seiner Träume.

Für Michael und Roberta Findlay war Take Me Naked fast schon so etwas wie ein Experimentalfilm, mit endlosem Sinnieren über das Leben beladen und relativ ausdrucksschwachen Lösungsansätzen behaftet. Die Bilder aus der realen Welt eines verwirrten kranken Mannes sind zwar schon mit dem Findlay eigenen Stil gefilmt, können aber nicht über die Schwächen in den Traumsequenzen hinwegtäuschen. Es wurden hier wirklich so ziemlich alle mögliche Filter und Verzerrungen eingesetzt, die der schwarz/weiss Film hergibt und das war eindeutig zuviel des Guten und bläst einen Kurzfilm abendfüllend auf. Michael Findlay hat durch Take Me Naked allerdings schon seinen später erfolgreichen Stil vorbereitet - das es dabei nicht um "Kunstfilme", sondern um Exploitation, Roughie und ähnliche Genres geht ist ja nichts schlechtes, sondern eher etwas mit dem er seinen Zuschauern viel Freude bereitet hat. Die Handlung ließe sich, in der richtigen Verpackung, auf seine späteren Filme übertragen. Die Veränderungen die die Findlays dann noch unternommen haben, machten sie ja dann auch zu dem was sie bekannt werden ließ - zu "Meistern" im Subgenre der Roughies, die ja nun wirklich keinen künstlerischen Anspruch haben, sondern eher der "frauenverachtende Kriminalfilmteil" des Ex- bzw. Sexploitation Films wurden und der ja auch gar nicht unbedingt ernstgenommen werden wollte - zumindest was den frauenverachtenden Teil angeht.
Empfehlen möchte ich den Film dann aber doch nicht - wer die Findlays kennen lernen möchte sollte sich da doch eher Filme wie die Flesh Trilogie, Snuff, Shriek Of The Mutilated, A Thousand Pleasures, Satan's Bed oder The Ultimate Degenerate anschauen, denn dafür stehen sie nun mal - wohl keine "große Kunst", aber Unterhaltung die man schätzt oder stehen läßt
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